Prag Zeitung

Prager Zeitung

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Die Metropole an der Moldau hatte uns nie ehemalige Autoren der Prager Zeitung.

Práger Zeitung - Die Endlinie - Johann Schinágl

Ehrlich gesagt, keine andere deutschsprachige Zeitung hätte diesen Menschen eine solche Chance gegeben. In Zukunft werden solche Beiträge nicht mehr in der "Prager Zeitung" auftauchen. Die" Prag Zeitung" informierte dagegen ihre Leserschaft und wollte ein Jahr später wissen, was mit Asylbewerbern vor Ort ist. Entsprechende Meldungen dürften in der englischsprachigen Presselandschaft am Ende dieser Zeitung ausbleiben.

Selbst große Zeitungen ziehen ihre Berichterstatter aus Prag zurück und Redakteure mit Wohnsitz in Prag oder Polen berichten über sieben mittel- und osteuropäische Staaten. Wer weiss, dass selbst Nachrichtenagenturen und öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten ihren Reportern in Prag weitgehend diktieren, welche Leistungen sie erbringen und dass sie vor allem klischeehaft sein sollen, versteht die Bedeutung der "Prager Zeitung".

Der Untergang dieser Zeitung ist ein großer Schaden. Eine Sonderstellung nimmt die "Prager Zeitung" von vornherein ein. In einer Zeit, in der Unternehmen und Politik in Milliardenhöhe den lokalen Markt zunehmend dominieren, könnte sich das Unternehmen als eine der wenigen Tageszeitungen in der Tschechischen Republik beschreiben.

Die " Práger Zeitung " war in besonderem Maße vom Anzeigengeschäft abhängig. Der tschechische Markt wurde um 2010 von der Krise erfasst und traf auch die "Prager Zeitung". Das tschechische Kultusministerium, das in diesem Jahr mit seinem "Hilfsprogramm zur Informationsverbreitung in den Landessprachen der Minderheit " fast 21 Mio. CZK (rund 770.000 Euro) für fremdsprachliche Zeitschriften zur Verfügung stellte, wurde von der "Prager Zeitung" mit leeren Händen zurückgelassen.

Er bereute in einem persoenlichen Gespraech die Entscheidung, sonst haetten sich die Mittel der eigenen Zeitung verringert. Aber nicht die "Prager Zeitung", da sie sich nicht an die "historische" Minorität richtet, sondern an eine "neue Minorität nach 1989". Dort steht zwar: "Er setzt sich ausdrücklich für Vorhaben ein, die die Menschen beider Staaten zusammenbringen und Einsichten in die Lebenswelt, Gemeinschaftskultur und Historie vermitteln und vertiefen" - und die "Prager Zeitung" hat diesen Claim seit 25 Jahren erfüllt.

Die" Pragersche Zeitung" wird aus ökonomischen Erwägungen aufgegeben. Es erwies sich als nicht realistisch, dass der Wunsch des Mitbegründers und langjährig tätigen Chefredaktors der Zeitung "ZEIT Mitteleuropas" entstand. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens dieser Zeitung - die erste Nummer erscheint am 17. November 1991 - schreibt der mittlerweile ausgeschiedene Deutsche Gesandte in Prag, Herr Dr. med. Arndt Fréiherr Fréytag von Langhoven, dass das Zentrum "die im deutschen Sprachraum unglücklicherweise spürbare Lücke über diesen kleinen aber bedeutenden Nachbar und Mitstreiter schließt".

Der Leiter des Haus der nationalen Minoritäten in Prag, Herr J. W. Jakub wendet es an. Viele werden die "Prager Zeitung" vermissen. Das werde ich die zuständigen Personen erneut fragen. Im Auftrag der ehrlich arbeitenden Prag Zeitung! Schade, daß es nicht nur eine tschechisch-deutsche, sondern auch eine europäischsprachige Zeitung gibt.

Vor allem aber benötigen wir nicht nur eine Zeitung, sondern auch einen oder mehrere Fernsehsender in Europa.

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