Deutsche in Australien

Die Deutschen in Australien

Auch der Goldrausch in Victoria Mitte des letzten Jahrhunderts zog viele Deutsche nach Australien. Wir sind die Experten für Reisen in Australien und Neuseeland. Mehr als eine Woche lang gibt es keine Spur von der jungen Frau; die Polizei fürchtet das Schlimmste. Inzwischen ist sie verheiratet, Mutter von zwei Kindern - und vermisst.

Der australische Ehemann hatte sich umgebracht.

German in Australasia

Auf dem australischen Festland leben seit mehr als 40.000 Jahren Menschen, aber die Menschen in Europa haben sich erst seit etwas mehr als 200 Jahren dort niedergelassen. Zu den ersten Europäern gehörten auch Deutsche. Oberbefehlshaber der ersten Schiffsflotte, Hauptmann Artur Philipp, war halbdeutsch, und der erste Vermessungsingenieur der Siedlung war Freiherr von Hessen Augustin Al.

Später spielten die Engländer auch im Weinanbau in Australien eine bedeutende Rolle. 2. Doch erst 1838 kam eine grössere Anzahl von Germanen nach Australien: Damals ließen sich mehrere hundert Brandenburger zunächst als Farmer in der Region des südaustralischen Adelaides nieder. Als erste nichtbritische Bevölkerung beeinflussten die Germanen die Kolonieentwicklung.

Die Goldgräberei in Victoria zur Jahrhundertmitte zog auch viele Deutsche nach Australien. In den 1960er Jahren konzentrierten sich die Siedlungen hauptsächlich auf Victoria und New South Wales, aber letztendlich wurde eine grössere deutsche Gemeinschaft in Queens gegründet. Teilweise überstieg der deutsche Bevölkerungsanteil an der gesamten Bevölkerung 10 vH.

Im Jahre 1891 gab es 14924 deutsche Kolonisten in Queens, 10772 in Victoria, 9565 in New South Wales und weitere 10000 in den anderen Siedlungen - damit waren sie die mit Abstand gr??te nicht-anglo-keltische Gruppierung in Australien. Aufgrund des Wirtschaftsaufschwungs in den vergangenen Dekaden des vergangenen Jahrtausends ging die Anzahl der Zuwanderer in der Bundesrepublik allerdings endgültig zurück, und mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges kam so gut wie keine deutsche Zuwanderung mehr nach Australien.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden viele Deutsche in Australien inhaftiert, einige wurden nach dem Krieg abgeschoben, viele andere kamen aus eigener Initiative nach Australien zurück. Zuwanderer aus der Bundesrepublik wurden erst 1925 wieder aufgenommen. Allerdings ging die in Australien geborene Bevölkerungszahl in der Bundesrepublik weiter zurück. Der Alterungsprozess und die zunehmende Zahl von Ehen mit Mitgliedern anderer Volksgruppen haben dazu beigetragen, dass die Deutsche nicht mehr als eigenständige Volksgruppe auftraten.

Das Deutsche wurde in den 1930er Jahren in Gegenden, die einst deutsche Siedlungszentren waren, vollständig durch Englisch als alltägliche Sprache ersetzt. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Australien mehrere Tausende jüdischer Fluechtlinge, vor allem aus Ostdeutschland und Oesterreich, aufnimmt. Bei Kriegsbeginn wurden über 2500 Deutsche und österreichische Staatsbürger, die in Großbritannien inhaftiert waren, von der Firma Dunkera nach Australien gebracht.

Einige von ihnen verweilten in Australien und erlangten dadurch auch in der Bevölkerung Australiens Anklang. Auch in den Nachkriegszeiten waren die Germanen wieder willkommene Migranten. Wurden 1945 in der Bundesrepublik weniger als 15.000 Menschen geboren, waren es 1954 bereits wieder über 65.000, 1961 waren es fast 1.100.000, etwas mehr als ein Prozentpunkt der Einwohner.

Zwischen 1945 und 1975 wanderten rund 135.000 Deutsche nach Australien aus. Die Mehrheit dieser Einwanderer erhielt bei ihrem Umzug finanzielle Unterstützung von der Regierung Australiens. Nach dem Krieg und bis in die frühen 1990er Jahre hinein bildete die deutsche Bevölkerung - nach den italienischen, griechischen und jugoslawischen - die vierthöchste nicht-englischsprachige Bevölkerung in Australien.

Im Vergleich zu anderen Zuwanderergruppen unterschieden sich die Germanen jedoch weniger dadurch, dass sie gemeinsam Siedlungsräume gründeten und ihre Landessprache kultivierten. Es gibt aber auch in Großstädten deutsche Tageszeitungen, und der Radiosender hat neben vielen anderen nicht-englischen Sendungen auch eine deutsche Sektion. In der Zählung von 1991 erklärten fast 112.000 Menschen, daß es sich bei dem Land um das Land der Geburt handelt.

Zu den Staaten mit den meisten Zuwanderern aus der Bundesrepublik gehörten New South Wales (33160) und Victoria (31216), es folgten die Staaten Königinsland (17730) und Süd-Australien (14172). Ende der 1980er Jahre wurde berechnet, dass über 1,3 Millionen Menschen in Australien mindestens einen einzigen Vorfahr hatten. Damit ist der demografische Einfluss der Zuwanderung aus der Bundesrepublik höher als der jeder anderen nicht-britischen oder der irischen Bevölkerungsgruppe.

Die Deutschen haben in vielerlei Hinsicht zur Weiterentwicklung Australiens beigetragen. Beispielsweise ist der Namen des Wissenschaftlers mit der gefährlichen Exploration des Landesinnern verknüpft, und viele deutsche Pflanzen- und Mineraloge haben bei der Erschliessung der natürlichen Ressourcen des Landes geholfen. Einige deutsche Forscher haben im 19. Jh. einen bedeutenden Anteil an der Forschung der Pflanzen- und Tierwelt Australiens.

Ende 1996 wurde der in Rostock lebende Wissenschaftler und Pflanzenforscher Ferdinand v. Müllers (1825-1896) mit einer deutsch-australischen Sondermarke ehrt.

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