Australien Backpacker
Rucksacktourist AustralienWie Rucksacktouristen in Australien ausgenutzt werden - World
Australisches Zentrum - das Mecca für viele tausend Schüler. Wie eine am Donnerstag von zwei australischen Hochschulen publizierte Untersuchung belegt, werden Rucksacktouristen in Australien gezielt ausgenutzt. Viele Schulabgänger in der Bundesrepublik sind seit Jahren in Australien unterwegs. Fast 35.000 Bundesbürger zwischen 18 und 30 Jahren haben im vergangenen Jahr ein Arbeitsvisum beantragt, eine der grössten Gruppierungen aller Rucksacktouristen, die auch in Australien tätig sein wollen.
Mit dem Visa können sie bis zu einem Jahr durch Australien fahren und bei Notwendigkeit ihre Reisekosten aufstocken. Dies ist für viele notwendig, da die Kosten für das Leben in Australien relativ hoch sind. Rucksacktouristen verbringen durchschnittlich mehr als die Haelfte ihres Aufenhaltes. Dabei ist Australien das größte Mindestlohnland der Erde.
Viele Rucksacktouristen sind in Obstgärten als Bedienung oder Erntemaschine tätig. Das heißt oft, dass sie zwölf Arbeitsstunden hintereinander an fünf Tagen in der Woche im Einsatz sind. Internationale Arbeiter machen elf Prozente der Belegschaft Australiens aus und ihre Nutzung wird an vielen Stellen berechnet.
Darüber hinaus ist die Ausweitung des Arbeitsvisums von einem Jahr auf zwei Jahre an einen Arbeitsvertrag gebunden. Darin ist festgelegt, dass man, um das Visum zu verlängern, bereits im ersten Jahr "eine gewisse Tätigkeit in bestimmten Gebieten Australiens" ausüben muss - und zwar 88 Tage. Auf der Webseite der Einwanderungs- und Visumbehörde erfahren Sie, welche Aufgaben und Gebiete dafür vorhaben.
Bereits 2016 hatte ein Gutachten des Senates Australiens die Situation als "nationale Schande" bezeichne. In Australien rief die Bundesregierung die jungen Menschen auf, Verstöße zu begehen. Eines ist sicher, Australien rechnet bald mit noch mehr Rucksacktouristen: Das Visumsalter für einen Arbeitsurlaub soll bald von 30 auf 35 Jahre anwachsen.